Die Pulslehre würde heute wohl eher im asiatischen Raum verortet. Interessant, dass auch die westliche Medizin eine ähnlich ausgefeilte Pulsdiagnostik praktizierte. Man stand im Austausch. Schließlich kam es im europäischen Raum durch veränderte medizinische Betrachtungweisen zu einem Bruch in der Tradition, so dass die Pulsdiagnose seit Ende des 19. Jahrhunders kaum noch praktiziert wurde und in Vergessenheit geriet.
Heute bedienen sich Ganzheitliche Therapiemethoden mit dem Ziel der Harmonisierung aus dem Gleichgewicht geratener körperlicher Abläufe gerne der Möglichkeiten einer Pulsdiagnostik beim Patienten. So gibt unser Puls Aufschluss über die Arbeit der Hormondrüsen, weist bspw. auf unregelmäßige Cortisolflüsse (Nebenniere) hin, die uns nachts hellwach machen, während wir müde durch den Tag schleichen. Die Stärke des Pulses wird nicht zuletzt durch die Arbeit unserer verschiedenen Drüsen bestimmt und lässt Rückschlüsse auf Über- oder Unterfunktionen zu.
Wo entsprechende Laborwerte das Befinden eines Patienten einmal nicht erklären können oder sogar unvereinbar damit scheinen, spricht der individuelle Puls eine klare Sprache.